Als Parodontitis bezeichnet man eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Hierbei werden sowohl Gewebe, als auch Knochen geschädigt, was langfristig den Halt der Zähne schwächt. Diese können locker werden oder sogar komplett ausfallen. Bei einigen Patienten erstreckt sich dieser Prozess über Jahre, jedoch gibt es auch aggressive Formen der Erkrankung, bei denen schon innerhalb weniger Wochen ernsthafte Schädigungen erkennbar sind. Je früher eine Parodontitis erkannt und therapiert wird, umso besser sind auch die Erfolgsaussichten.
Warnsignale
- Rötung und/oder Schwellung des Zahnfleisches
- Zahnfleischbluten bei der Zahnpflege
- Zahnfleischrückgang
- Lockerung von Zähnen
Eine Parodontitis entsteht durch Belag und Verschmutzungen auf der Zahnoberfläche und in den Zahnzwischenräumen. Zunächst verhärten sich die Beläge und Zahnstein entsteht. Dieser ist wiederum mit seinen rauen Oberflächen ein perfekter Nistplatz und Nährboden für Bakterien, deren Stoffwechselprodukte Entzündungsreaktionen im Gewebe auslösen können. Als erstes Symptom reagiert der Körper mit einer oberflächlichen Zahnfleischentzündung (Gingivitis), die das Eindringen der Bakterien in tiefere Gewebeschichten verhindern soll. Diese natürliche Barriere kann allerdings nur kurze Zeit aufrecht erhalten werden. Entsprechend wandern die Bakterien weiter und verursachen eine chronische Entzündung. Indem das Immunsystem versucht gegen die chronische Entzündung anzukämpfen, wird das Gewebe zerstört. Das Zahnfleisch löst sich zunächst vom Zahn und bildet Zahnfleischtaschen, die wiederum einen idealen Platz für Biofilm und Bakterien darstellen, auch das Zahnfleisch geht verstärkt zurück. In einem letzten Schritt baut sich auch der Knochen ab, wodurch der Zahn zunehmend an Halt verliert.
Therapiemöglichkeiten
Im Falle einer Parodontitis ist es wichtig, dass rechtzeitig gehandelt wird, damit der Prozess des Knochenrückganges verlangsamt werden kann. Hierzu ist es in erster Linie notwendig, dass alle „Keimherde“ beseitigt und die Zähne bei einer professionellen Zahnreinigung gründlich gereinigt werden. Im Anschluss an die Zahnreinigung erstellen wir einen Plan, in dem alle relevanten Werte wie z. B. Taschentiefen, Lockerungsgrade oder Blutungspunkte erfasst werden, um Vergleichsdaten für spätere Kontrollen zu ermitteln. Nach der Genehmigung durch die Krankenkasse erfolgt die eigentliche Parodontitis-Therapie, bei der die Wurzeloberflächen der Zähne gereinigt werden. In sehr extremen Fällen kann eine zusätzliche Antibiotika-Therapie oder auch ein chirurgisches Vorgehen erforderlich sein.
In den kommenden zwei Jahren werden Sie von uns kompetent und zuverlässig begleitet. Dabei führen wir regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch, überprüfen bei welchen Zähnen eine erneute Reinigung und weitere Messungen sinnvoll sind. Auf diese Weise gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse, ob sich Ihr Befund verändert hat. Bitte beachten Sie, dass der langfristige Therapieerfolg stark abhängig ist von Ihrer persönlichen Mitarbeit und einer konsequenten Nachsorge.